Derschmidt zu Flüchtlingsdrama in Moria: Regierung muss handeln
Wien, 18. Dezember 2020
„Es ist mittlerweile unerträglich geworden, was man vom Flüchtlingslager Moria hört“, erklärt die Vorsitzende des Forums Beziehung, Ehe und Familie der Katholischen Aktion, Luitgard Derschmidt. „Berichte, wonach kleine Kinder in der Nacht von Ratten angenagt werden, müssen doch in jedem einigermaßen normal empfindenden Menschen Entsetzen auslösen“, so Derschmidt. „Ganz zu schweigen von anderen Formen der Gewalt und Ausbeutung, der Kinder in solchen Umständen immer wieder ausgesetzt sind. Mir fehlt angesichts dessen einfach jedes Verständnis dafür, dass Österreich nicht dem Beispiel anderer europäischer Länder folgen und zumindest einige Dutzend Kinder und Familien aufnehmen kann“, betont die Forums-Vorsitzende.
„Gerade zur Weihnachtszeit, die auch eine Familienzeit ist und in der Kinder ihren besonderen Stellenwert haben, ist die Ablehnung einer solche Hilfeleistung noch einmal beschämender. Die meisten Österreicherinnen und Österreicher denken mitmenschlich. Elend und Leid berührt sie und sie wollen dazu beitragen, dass schlimme Situationen verbessert werden. Das sieht man an der überwältigenden Spendenbereitschaft bei Licht ins Dunkel, aber auch an den Initiativen, die Plätze für die Flüchtlinge aus Moria aufgetrieben haben und bereitstellen würden. Es ist völlig unverständlich, warum diese Angebote von der Regierung nicht aufgegriffen werden. Man darf sich weder blind noch taub stellen und man darf nicht mehr schweigen und Ruhe geben. Wenn wir das christliche Abendland glaubwürdig verteidigen wollen, dann müssen wir auch christlich handeln. Jesus Christus ist Mensch geworden, damit diese Welt menschlicher wird“, so Derschmidt.