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Träume: das Kapital des Anfangs

von Rolf Sauer

 

Am Anfang einer jeden Liebesgeschichte stehen Träume in verschiedener Hinsicht: Beide haben Träume, Vorstellungen, Visionen von ihrem Leben, von ihrem/seiner LebenspartnerIn, von der gelebten und sich entwickelnden Beziehung...

 

In späteren Zeiten der Partnerschaft, speziell dann, wenn der Alltag übermächtig zu werden droht, scheint es oft heilsam, sich dieser Anfangsträume zu entsinnen: Was war eigentlich damals, was habe ich mir von mir selbst, von Dir, von uns beiden erwartet? In den seltensten Fällen ist das leicht zu „heben“, es braucht manchmal ziemliche Mühe, den unverstellten Blick auf den Anfang mit seinem Zauber zu gewinnen. Manchmal helfen Erzählungen nach dem Motto „weißt du noch?“

 

Warum es so wichtig ist, beleuchtet ein Sachverhalt, den Hans Jellouschek den unbewussten Partnervertrag nennt. Er geht davon aus, dass ein Paar rasch zu einem Arrangement kommt, das genau den Träumen und tief sitzenden Bedürfnissen der beiden Partner zum damaligen Zeitpunkt entsprochen hat. Ich denke hier an ein Lehrerehepaar, das sich in der Studienzeit kennen gelernt hat. Er war damals schon fast fertig und hatte schon viel von der Welt gesehen; sie kam gerade frisch aus einem sehr beschützten Elternhaus und fand es gut, jemand Starken um sich zu haben, der ihr „zeigte, wie das Leben geht“. Inzwischen, nach zwanzig Jahren und mit zwei heranwachsenden Töchtern, ist er Direktor und sie nach Karenzzeiten und einem enormen Bildungsgang in der Weiterbildung der KollegInnen tätig. Sie bräuchte jetzt zuhause jemanden, der auf gleicher Ebene ihre Sorgen und Fragen teilt und ihr Rückmeldungen gibt. Stattdessen beweint er, dass sie nicht mehr dankbar ist für die Tipps und Beziehungen, die er ihr gern arrangieren könnte. Er findet sie undankbar und vor allem: „Warum bin ich dir nicht mehr recht als einer, der dir die Welt erschließt?“ so gegen Ende einer Paarberatung.

 

Jetzt kann darüber gesprochen werden, dass ein neuer „Vertrag“ zwischen beiden fällig ist, bei dem die neuen Perspektiven von beiden Seiten eingebracht werden können – nicht nur beruflich, auch von der nachfamiliären Phase her. Meist kommt der Druck hier von Seiten der Frau (was auch John Gottman in „Sieben Geheimnisse einer glücklichen Ehe“ beschreibt). Dann ist es ratsam, wenn die Männer sich die Empfehlungen ihrer Frauen sehr zu Herzen nehmen: Sie haben in aller Regel eine wesentlich flexiblere Entwicklung in der Zwischenzeit zurückgelegt, während wir Männer (statistisch gesehen) eher im sachlich-beruflichen eine einseitige (lineare) Laufbahn durchschritten haben und damit beziehungsmäßig gleichzeitig auf dem Stand getreten sind.

 

Gerade dann ist es gut, wenn auch wir uns besinnen auf das, was wir damals für möglich hielten, was uns damals fasziniert hat. Dann fallen uns die jetzigen Herausforderungen um so leichter ein. Ein weiterer Aspekt, den ich Jürg Willi verdanke: Verliebte sind in Wirklichkeit nicht blind, sondern im Gegenteil sehr klarsichtig, wenn wir uns nur vergewissern, was genau sie so scharf sehen:

 

Es sind die Möglichkeiten, die Anlagen, die Potentiale, die im geliebten Menschen schlummern. Verliebte sehen das selbstverständlich als einen wichtigen Teil der Wirklichkeit, und damit haben sie Recht: Diese Potentiale sind vorhanden. Womit sie nicht recht haben: wenn sie meinen, sie seien bereits umgesetzt. Daher kommt ja auch die unvermeidliche Zeit der Desillusionierung, die uns erst zur Liebe richtig befähigt: den Partner zu lieben, auch wenn er nicht all das verkörpert, was ich mir in ihm erträumt habe.

 

Und trotzdem sind diese Visionen kein Abfall geworden: sie haben es genau in sich, dass der Partner, die Partnerin mit dem konfrontiert wird, womit er/sie uns Anlass zum Träumen gegeben hat. Auch wenn das jetzt nicht mehr eins zu eins umgesetzt werden wird, hat es doch in den meisten Fällen zur Folge, dass der vitale Elan, der Lebensschwung wieder entdeckt und auf eine neue Art aktiviert werden kann. Solche Paare finden dann einen Weg, dass ihre Lebensverhältnisse wieder zu ihnen passen, so unterschiedlich das auch sein mag: ein Paar entdeckt, dass sie viel zu viel nur gemeinsam unternommen haben und ein Partner (eine Partnerin) entwickelt eine bestimmte Leidenschaft, Hobby, Engagement; ein zweites entdeckt das gemeinsame Reisen und genießt das Wandern zu zweit; wieder ein anderes Paar pflegt die Kultur der Gastfreundschaft und findet dabei neue Rollenteilungen untereinander; manche gestalten eine besondere Beziehung zu Enkeln aus der Einsicht heraus, wie herrlich es ist, nicht unmittelbar für die Erziehung verantwortlich zu sein.

 

Mag. Rolf Sauer

 

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